Eine Initiativbewerbung kann in vielen Fällen eine gute Möglichkeit darstellen, um beim gewünschten Arbeitgeber einen Job zu erhalten und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Zwar steckt in dieser Art der Bewerbung etwas mehr Recherchearbeit, jedoch greifen zahlreiche Arbeitgeber gerne auf solche Bewerbungen zurück, bevor sie eine öffentliche Stellenanzeige schalten. Erfahre, wann sich eine Initiativbewerbung ganz besonders anbietet, was für Unterlagen diese umfassen sollte und welche Tipps zu beherzigen sind.
Die Initiativbewerbung
Ergreife deine Chance und bewerbe dich initiativ!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Häufig gestellte Fragen
- 2 Definition
- 3 Der richtige Zeitpunkt für eine Initiativbewerbung
- 4 Chancen bei einer Initiativbewerbung
- 5 Das gehört in eine Initiativbewerbung
- 6 So verschickst man sie richtig!
- 7 Beachte den richtigen Betreff
- 8 Vorlagen & Muster
- 9 Was folgt auf die Initiativbewerbung?
- 10 Die besten Tipps
Häufig gestellte Fragen
Hierbei handelt es sich um eine Form der Bewerbung, die ohne Stellenanzeige erfolgt und auf eigene Initiative beruht.
Eine Initiativbewerbung sollte aus den üblichen Bewerbungsunterlagen bestehen: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und ggf. Motivationsschreiben und Arbeitsproben.
Keinesfalls „Initiativbewerbung“, sondern „Bewerbung auf eine Stelle als… für den Bereich…“.
Es ist ratsam, den richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen. Im Zweifel hilft dabei ein Telefonat mit dem Unternehmen. Ansonsten kannst du die Bewerbung an die Personalabteilung verschicken.
Besser als viele denken, zumal einer Untersuchung zufolge 53 Prozent der Mitarbeiter auch über eine Initiativbewerbung rekrutiert werden.
Definition
Bei einer Initiativbewerbung richtest du dich ohne Stellenangebot an ein Unternehmen. Du wartest demnach nicht erst, bis eine Firma eine passende Position ausschreibt, sondern ergreifst selbst und unaufgefordert die Initiative. Dies setzt die Suche nach Informationen, Telefongesprächen, Kontakten, passgenauen Lebensläufen und Anschreiben voraus. Im Gegensatz zu einer Blindbewerbung geht die Initiativbewerbung allerdings nicht als standardisiertes Massenrundschreiben an mehrere Firmen heraus. Mit einem konkreten Bezug zum ausgewählten Betrieb stellst du so dein persönliches Interesse an einer Zusammenarbeit heraus.
Der richtige Zeitpunkt für eine Initiativbewerbung
Eine Initiativbewerbung lohnt sich auf jeden Fall für Berufseinsteiger und Young Professionals. Es gibt zahlreiche Betriebe, welche erwarten, dass du als Berufseinsteiger sogar noch während deiner Examensphase Bewerbungen verschickst. Denn sie sind auf der Suche nach Kandidaten, welche die Doppelbelastung aushalten – die demnach parallel zu den Prüfungen auch den Bewerbungsstress auf sich nehmen können. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Initiativbewerbung aus folgenden Gründen:
- Weil es die Firmen viel Geld und Zeit kostet, werden ungefähr 70 Prozent der vakanten Stellen erst gar nicht ausgeschrieben.
- Oft gleichen die Betriebe die zu vergebenden Jobs mit schon bekannten Bewerbern ab, bevor sie neue Jobs ausschreiben. Mit einer Initiativbewerbung kannst du dich den Unternehmen vorstellen und dich auf diese Weise in ihre Datenbank aufnehmen lassen.
- Die Initiativbewerbung bietet sich auch dann an, wenn du dich auf sehr spezialisierte Jobs bewerben möchtest, die nicht oft ausgeschrieben und/oder von wenigen Unternehmen angeboten werden.
- Eine Initiativbewerbung signalisiert dem Unternehmen Motivation und Engagement. Du sehnst dich so sehr nach einer Stelle bei diesem Betrieb, dass du nicht warten willst, bis ein Job frei wird. Du zeigst Talent und Mut, sie davon zu überzeugen, dass sie dich brauchen, obwohl sie nicht gezielt nach dir gesucht haben.
- Über die Empfehlungen von Bekannten oder Mitarbeitern gelangt man sehr oft an offene jedoch nicht an ausgeschriebene Jobs. Ohne Vitamin B gibt es häufig keine Empfehlung. Eine Initiativbewerbung bei einem Unternehmen kann somit in einer Empfehlung bei einem anderen Unternehmen münden.
- Hält der Stellenmarkt nach Ausbildung oder Studium keine geeignete Stelle bereit, macht eine Initiativbewerbung ebenfalls Sinn. Du musst dich also nicht mit dem zufrieden geben, was auf den ersten Blick verfügbar ist.
Chancen bei einer Initiativbewerbung
Viele Bewerber stellen sich die Frage, ob eine Initiativbewerbung in Zeiten professionellen Recruiting-Prozesse überhaupt noch gefragt ist. Fakt ist jedoch, dass nicht wenige Jobs bereits vor der Ausschreibung durch Initiativbewerber besetzt werden. Dies wird durch die im Auftrag des Personaldienstleisters Robert Half durchgeführte Studie „Workplace Survey“ bestätigt. Danach geben 53 Prozent der befragten deutschen Unternehmen an, ihre Mitarbeiter auch über Initiativbewerbung zu akquirieren. In einigen Fällen ist jedoch Geduld gefragt, da man entweder Glück hat und den perfekten Zeitpunkt erwischt und sofort ein positive Antwort bekommt oder wochenlang nichts von dem Unternehmen hört.
Du hast nichts zu verlieren und solltest deine Bewerbungsunterlagen einfach an dein Wunschunternehmen schicken. Mehr als eine Absage kannst du nicht erhalten. Im Folgenden findest du nähere Informationen zur klassischen Bewerbung per E-Mail und zu der Bewerbung via Online-Portal.
Das gehört in eine Initiativbewerbung
Personalverantwortliche beschäftigen sich nur ungern mit umfangreichem Material. Eine kurze Initiativbewerbung mit aussagekräftigem Anschreiben und einem Lebenslauf erspart Zeit. Jedoch vermittelt lediglich eine vollständige Bewerbungsmappe alle erforderlichen Informationen. Bei einem ausgeschriebenen Stellenangebot liefert das Anforderungsprofil die Richtwerte. Dies ist bei einer Initiativbewerbung schwieriger. Ein Telefonat klärt diesen Aspekt und du kannst dich in der Bewerbung darauf beziehen.
Eine ausführliche Bewerbung enthält folgende Komponenten:
Inhalt | Erklärung |
Anschreiben | Präzise und kurz formuliert - Im Mittelpunkt sollten die individuelle Eignung für die Position die du anstrebst sowie der konkrete Bezug zum Unternehmen stehen. |
tabellarischer Lebenslauf | Der Lebenslauf beinhaltet wesentliche Eckdaten zu Schulabschluss und eventuell Studium, Berufsausbildung und die wichtigsten beruflichen Stationen. Überbrückungszeiten sowie Nebentätigkeiten sind lediglich dann relevant, wenn sie für die angestrebte Position von Bedeutung sind. |
Motivationsschreiben | Details zum Anlass einer Initiativbewerbung liefert ein Motivationsschreiben. Dieses bietet sich dann an, wenn Anschreiben und Lebenslauf die persönlichen Motive nicht ausreichend würdigen. |
Arbeitsproben | Bei einer Initiativbewerbung auf eine kreative Stelle sind Arbeitsproben oft empfehlenswert. Damit kannst du dein Können demonstrieren. |
Zeugnisse | Als Zeugnis genügt für gewöhnlich der Nachweis über den höchsten Bildungsabschluss. Sofern du über weitere Zeugnisse verfügst, die für den gewünschten Job von Belang sind, gehören diese ebenfalls in die Bewerbungsmappe. |
Eine erfolgreiche Initiativbewerbung mit diesen Beiträgen
So verschickst man sie richtig!
Ob Online oder Print für eine Initiativbewerbung bevorzugt werden sollte, hängt stark vom Unternehmen ab. Nicht wenige Firmen wünschen ausdrücklich Bewerbungen via Online-Formular. Dies schon deshalb, weil sich auf diesen Formularen etwaige Informationen besser abfragen lassen. In einigen Fällen gibt es dabei die Möglichkeit, einen Lebenslauf als Attachment an den Fragebogen anzuhängen.
Ob dies seitens der Firma gewünscht ist, kannst du an dem Internetauftritt schnell erkennen. Im Zweifel einfach nachfragen. Bleibt die Wahl nach dem Weg dir überlassen, solltest du deine Unterlagen als Bewerbung per E-Mail verschicken.
Online-Portal
- überwiegend bei großen Unternehmen
- meist aufwendiger
- kontrolliert die Vollständigkeit
Große und internationale Unternehmen bieten Bewerbern die Möglichkeit ihre Unterlagen, auch eine Initiativbewerbung, in einem firmeninternen Bewerbungsportal hochzuladen. Dafür musst du dir lediglich mit einer E-Mail Adresse einen Zugang schaffen und die geforderten Informationen und Unterlagen eintragen und übersenden.
Wenn eine Stelle zu besetzen ist, kann dich das Unternehmen, Dank deiner Initiativbewerbung, direkt kontaktieren und dich ggf. zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch einladen. Dieser Weg ist fast nur bei großen Firmen möglich und fordert dem Bewerber sehr viel Geduld ab. Zusätzlich ist es oftmals zeitaufwendig die benötigten Infos im Portal einzutragen, dafür bekommst du sofort eine Meldung, falls Unterlagen fehlen.
- schnell & unkompliziert
- keine Eingangsbestätigung
- Ansprechpartner muss ermittelt werden
Eine Bewerbung per E-Mail ist der beliebteste Weg seine Bewerbungsunterlagen zu verschicken. Für den Bewerber geht das Zusammenstellen der benötigten Unterlagen sehr schnell und vor allem unkompliziert, indem er lediglich eine große PDF verschickt. Aber auch die Unternehmen bevorzugen diese Variante, weil sie die benötigten Unterlagen alle auf einmal erhalten.
Lediglich die Ermittlung des Ansprechpartners könnte ein bisschen länger dauern. Bei größeren Unternehmen kannst du deine Initiativbewerbung prinzipiell an die Personalabteilung schicken oder den höchsten Mitarbeiter der jeweiligen Abteilung. Ihre E-Mail Adressen findest du auf der Website des Unternehmens. Anderenfalls könnte auch ein Anruf weiter helfen.
Beachte den richtigen Betreff
Du solltest davon absehen, in den Betreff „Initiativbewerbung“ zu schreiben. Einige Personalverantwortliche raten sogar vehement davon ab. Deutlich besser ist es, wenn du dich einfach auf den konkreten Job bewirbst: „Bewerbung für einen Ausbildungsplatz im Bereich Energietechnik„. Auf diese Weise zeigst du dem Personalverantwortlichen, dass du dich mit der Firma und dessen Struktur auseinandergesetzt hast und eine Vorstellung davon hast, wo du dich integrieren kannst.
Im Anschluss an die Betreffzeile kannst du nicht mit den beliebten Worten „hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Ausschreibung als…“ beginnen. Stattdessen kannst du etwa schreiben, weshalb dich die Firma anspricht und wonach du suchst. Auch kannst du dich auf ein zuvor geführtes Telefonat beziehen: „Wie besprochen sende ich Ihnen…„.
Schickst du deine Bewerbung per E-Mail, kannst du folgende Formulierungen als Betreff nutzen:
Vorlagen & Muster
Eine Initiativbewerbung ist nicht unbedingt anders als eine herkömmliche Bewerbung. Deswegen kannst du ganz beruhigt auf Vorlagen und Muster für deine Bewerbungen zurück greifen. Passe das Anschreiben, das Deckblatt und den tabellarischen Lebenslauf selbstverständlich deinen Qualifikationen und Erfahrungen an.
Das Design der Vorlage kannst du für deine Bewerbung, wenn es dir vollständig gefällt, einfach übernehmen.
Was folgt auf die Initiativbewerbung?
Erhältst du auf deine Bewerbung keine Antwort, kannst du ruhig nach zwei bis drei Wochen telefonisch nachhaken. Bei diesem Anruf kommt es auch auf die mentale Einstellung an. Denke daran, einen freundlichen Ton an den Tag zu legen. Keinesfalls solltest du fragen, ob dich das Unternehmen gebrauchen kann. Vielmehr bieten sich Fragen nach dem Zeitraum an, beispielsweise mit der Formulierung „Hatten Sie bereits Zeit, meine Bewerbungsunterlagen einzusehen?“ oder „Wie ist es derzeit generell um Ihren Bedarf an Hochschulabsolventen bestellt?„.
Bittet dich der Ansprechpartner um weitere Bedenkzeit, solltest du einen verbindlichen Termin für die Benachrichtigung bitten. Bleibt diese nach Fristablauf aus, kannst du nochmals nachhaken. Erhältst du eine Absage der Bewerbung, lohnt sich die Erkundung nach den Motiven. Ehrliche Antworten helfen dir dabei Rückschlüsse zu ziehen und etwaige Fehler bei der nächsten Bewerbung zu vermeiden.
Die besten Tipps
Folgende Tipps erhöhen bei einer Initiativbewerbung deine Erfolgschancen:
✔ Gründliche Recherche
Hole dir zudem vorab Informationen zu Unternehmenskultur sowie Firmenphilosophie ein. Denn auch diese bieten nicht selten Anknüpfungspunkte für das Motivationsschreiben und Anschreiben. Informiere dich ferner dahingehend, auf welchem Markt die Firma aktiv ist und welche Dienstleistungen oder Produkte angeboten werden. Falls möglich, kannst du auch Freunde und Bekannte dazu interviewen und Presseberichte durchstöbern.
✔ Korrekten Ansprechpartner ausfindig machen
Um sicherzugehen, dass deine Bewerbung auf dem richtigen Tisch landet, solltest du den Personalverantwortlichen direkt anschreiben. Andernfalls könnten deine Bemühungen versanden. Daher ist bei einer Bewerbung per E-Mail davon abzuraten, eine allgemeine E-Mail-Adresse wie [email protected] oder [email protected] zu verwenden.
✔ Genaue Stellenbewerbung
Ein häufiger Fehler ist es, dass Bewerber nicht genau angeben, für welche Position sie sich interessieren. Nachdem sie das Unternehmen in sämtlichen Varianten loben, geben sie zu verstehen, dass sie für jeden Job offen sind. Dies ist der falsche Ansatz!
✔ Vollständige Bewerbungsmappe einreichen
Nicht wenige sind der Ansicht, eine kurze Präsentation sei als Initiativbewerbung völlig ausreichend. Dies mag eventuell als Bewerbungsvariante auf einer Jobmesse interessant sein. Ansonsten ist es falsch, sich Arbeit und Zeit ersparen zu wollen. Zu empfehlen ist eine vollständige Bewerbung mit allen wichtigen Zeugnissen, da dadurch deine Chancen höher ausfallen.
✔ Anschreiben muss überzeugen
Selbstverständlich sollten sämtliche Bestandteile deiner Bewerbung zu überzeugen wissen. Besonders wichtig ist jedoch das Anschreiben, da der Personalentscheider dieses als erstes zu sehen bekommt. Komm direkt zur Sache, nenne konkret die angestrebte Position, halte dich kurz und erwähne, was dich motiviert. Verblüffe den Entscheider und sei kreativ sowie mutig.
✔ Blindbewerbungen sind tabu
Sorge für eine klare Abgrenzung zu einer Blindbewerbung. Achte in diesem Sinne darauf, dass du das Anschreiben auf das jeweilige Unternehmen zuschneidest. Verzichte auf standardisierte Floskeln.