Der perfekte Start ins Berufsleben

Informationen rund um das duale Studium

Nach dem bestandenen Abitur stellen sich viele junge Menschen die Frage, welcher Ausbildungsweg der beste für sie ist. Das duale Studium ist dabei eine Möglichkeit, Praxis und Theorie zu kombinieren – zudem kannst du dir vielleicht schon während der Ausbildung deinen zukünftigen Job sichern. Egal, ob du dich bereits für das duale Studium entschieden hast oder noch unschlüssig bist – wir liefern dir die wichtigsten Informationen und praktische Tipps.

Wie funktioniert ein duales Studium?

Das duale Studium hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter etabliert und gehört mittlerweile zu den beliebtesten Ausbildungsarten in Deutschland. Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) waren im Jahr 2022 rund 122.000 Studenten in dualen Studiengängen eingeschrieben. Aus Umfragen ergibt sich eine Reihenfolge der dabei beliebtesten Studienfächer:

  • Betriebswirtschaftslehre (BWL)
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Ingenieurwesen (Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen)
  • Informatik / Wirtschaftsinformatik
  • Soziale Arbeit

Das duale Studium teilt sich in zwei Hauptbestandteile auf: die theoretischen Phasen an einer Hochschule (Universität oder Fachhochschule) und die praktischen Phasen in einem Unternehmen deiner Wahl. Je nach Studiengang und Universität wechseln sich diese Phasen in einem wöchentlichen, monatlichen oder halbjährlichen Rhythmus ab.

Theoriephase

Zur Theoriephase gehören im Wesentlichen alle Bestandteile, die auch aus einem regulären Studium bekannt sind – also Vorlesungen, Präsentationen, Seminare und Übungen an der Hochschule oder im Fernstudium. Prüfungen und Hausarbeiten gehören ebenfalls zum Alltag eines dualen Studenten. Die Dauer des gesamten dualen Studiums unterscheidet sich in der Regel nicht von der eines rein theoretischen Studiengangs, was auch der intensiven Struktur zu verdanken ist.

Praxisphase

In der Praxisphase haben Studenten die Möglichkeit, das Erlernte sofort in einem „echten“ Unternehmen anzuwenden und wichtige Berufserfahrung zu sammeln. Das Unternehmen muss in erster Linie zum jeweiligen Studiengang passen und ein duales Studium anbieten – unter diesen Voraussetzungen darfst du als Student allerdings frei wählen.

Wichtig: Für die Praxisphasen wirst du von dem Unternehmen, in welchem du arbeitest, bezahlt. Wie viel genau du verdienen darfst, schauen wir uns noch genauer an.

Überblick über die wichtigsten Vorteile im dualen Studium

Gerade für junge Menschen, die nicht nur trockene Theorie lernen möchten, ist das duale Studium die passende Lösung. Es ergeben sich unzählige Vorteile:

  • Durch die Kombination von Theorie und Praxis können alle gelernten Inhalte sofort angewendet werden und du verinnerlichst den erlernten Stoff schneller.
  • Schon während des Studiums sammelst du eine Menge wertvolle Berufserfahrung und bist damit vielen Absolventen eines normalen Studiums voraus.
  • Durch das Mindestgehalt vom Praxisunternehmen bist du auch während des Studiums finanziell weitestgehend unabhängig und kannst dein eigenes Leben führen.
  • Viele Unternehmen möchten engagierte duale Studenten nach dem Studium übernehmen und bieten ihnen attraktive Jobangebote, die den Berufseinstieg erleichtern.
  • Wenn du dual studieren möchtest, entscheidest du dich für die Art des Studiums, welche sich am nächsten an der Praxis orientiert – bye, bye, Klassenzimmer.

Zudem: Die regelmäßigen Praxisphasen motivieren dich und zeigen dir frühzeitig, ob der angestrebte Beruf zu dir passt – oder eben nicht. In einem theorielastigen Studium bemerken Studenten oft erst im späteren Beruf, dass diese Tätigkeit nichts für sie ist.

So viel darfst du als dualer Student in Deutschland verdienen

Das Mindestgehalt für duale Studenten richtet sich nach dem sogenannten „Azubi-Mindestlohn“, welcher am 01.01.2020 erneuert in Kraft trat. Wenn du dual studierst, musst du demnach mindestens 649 Euro pro Monat im ersten Lehrjahr verdienen (Stand 2024). Wie viel Unternehmen tatsächlich zahlen, unterscheidet sich stark. Einige Konzerne leisten den Mindestbetrag, in anderen Positionen ist es auch möglich, während der Praxisphasen 1.500 Euro im Monat zu verdienen. Dieses Gehalt wird über einen festen Zeitraum monatlich ausbezahlt, unabhängig davon, ob du dich gerade im Unternehmen oder der Hochschule befindest.

Tipp: Duale Studiengänge, in welchen du besonders gut verdienen kannst, sind beispielsweise das Wirtschaftsingenieurwesen oder der Bereich Informatik. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Unternehmen, die intensiv nach neuen Fachkräften suchen, deutlich mehr Gehalt während des Studiums bezahlen.

Stressiger Berufseinstieg: Mögliche Herausforderungen für duale Studenten

Das duale Studium bietet selbstverständlich nicht nur Vorteile, sondern kann auch zur Herausforderung werden. So müssen Studenten Pflichten aus dem Studium und dem Arbeitsplatz unter einen Hut bekommen und die Zeit entsprechend einteilen. Selbst wenn auf der Arbeit einmal viel los ist, kann es passieren, dass direkt darauf eine Klausurenphase an der Hochschule folgt.

Durch die Integration von Theorie und Praxis in einen ähnlich langen Studiengang (drei bis fünf Jahre) bleibt den Studenten nur wenig Freizeit. Erholung muss im dualen Studium also unbedingt konkret geplant werden, um die Belastung nicht zu sehr zu steigern. Sei dir zudem bewusst, dass du im Unternehmen trotz deiner studentischen Anstellung eine hohe Verantwortung trägst. Das duale Studium ist auf keinen Fall mit einem Praktikum zu vergleichen.

Meisterst du jedoch diese Hürden und bist dir der Herausforderung bewusst, gibt es kaum einen gelungeneren Start in das Berufsleben. Wir wünschen dir viel Erfolg und tolle Erfahrungen!

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